Geschichte des Pestalozzi-Gymnasiums

1860 Gründung als "Paritätische Private Töchterschule" durch Fortunée Niederer aus Ifteren/Schweiz
1901 Staatliche Anerkennung als "Private höhere Mädchenschule"
1914 Einführung neuer Lehrpläne: "Mädchenrealschule"
1937 "Oberschule für Mädchen"
1953 "Progymnasium für Mädchen"
1960 Namengebung: "Pestalozzi-Progymnasium für Mädchen"
1970 Aufnahme von Jungen und Ausbau zum Vollgymnasium: Gymnasium im Aufbau
1972 Erste Reifeprüfung: Pestalozzi-Gymnasium

Wie das Pestalozzi-Gymnasium zu seinem Namen kam

Als das PG 1860 von Fortunée Niederer gegründet wurde, nannte man es einfach -  nein viel mehr kompliziert -  "Paritätische private Töchterschule". Das heutige PG und mit ihm seine Schülerinnen mußten noch 41 Jahre unter diesem Namen leiden. Ein sehr langer Name und die Abkürzung PPTS ist ja auch nicht viel besser. 1901 Jedenfalls wurde aus PPTS "Private höhere Mädchenschule", also PHMS. Glücklicherweise kam man 1914 auf einen kürzeren Namen: Mädchenrealschule. Aber schon 1937 erschien der Name - wie es aussieht - zu kurz, denn ab diesem Zeitpunkt mußte sich das PG "Oberschule für Mädchen" nennen. Woher haben eigentlich die Schwaben den Ruf, mundfaul zu sein? Als das PG 1959 / 1960 wieder einmal umzog, benötigte es natürlich auch einen neuen Namen.

BildMan zog damals in die Breslaustraße direkt neben das Wielandgymnasium - wo sich das PG heute auch noch befindet. Es gab lange und sehr erhitzte Debatten, als der Gemeinderat sich auf einen Namen einigen sollte. Hauptsächlich die Namen zweier Berühmtheiten wurden bei der Auswahl favorisiert. Die Lehrer und der Elternbeirat wünschten sich "Pestalozzi", denn die Schulgründerin Fortunée Niederer war eine Schülerin Pestalozzis, vollständig hätte das PG "Pestalozzi- Progymnasium für Mädchen"  geheißen. Einem Gemeinderat kam allerdings der Gedanke, das PG könnte mit dem "Pestalozzi-Haus" verwechselt werden. In den Gemeinderatssitzungen fand man außerdem noch neue Zweifel an diesem Vorschlag; schließlich sollte das PG seinen Namen von einer berühmten, aber toten Frau aus Biberach bekommen - leider kam Pestalozzi nicht aus Biberach und eine tote Frau war er auch nicht.

BildSo suchte man weiter, schließlich stieß man auf die Schriftstellerin Sophie LaRoche. Dieser Name fand in ganz Biberach Gefallen... Ganz Biberach? Nein! Ein von unbeugsamen Männern bevölkerter Gemeinderat leistet Widerstand. Gewöhnlich gut unterrichtete Kreise ließen verlauten, dass den besagten Gemeinderäten das Leben der Sophie LaRoche zu unmoralisch erschien. Schließlich lebte sie mit Christoph Martin Wieland in einer eheähnlichen Lebensgemeinschaft und verlobte sich später mit ihm. Aber wie dem auch sei, bei der Abstimmung konnte das PG endlich mit zwei Stimmen Vorsprung seinen Namen erhalten.