PG-Piraten brillieren mit der Schatzinsel

Als erste Veranstaltung der bevorstehenden Festwoche zum 150-jährigen Jubiläum des Pestalozzi-Gymnasiums hat die „kleine“ Theater-AG die „Schatzinsel“ nach dem Roman von Robert Louis Stevenson gespielt. In einer gediegenen Teamleistung wurde der Jugendbuchklassiker ausgesprochen unterhaltsam auf die Bühne gebracht.

„Fünfzehn Mann auf des Toten Truh’! Jo ho ho und ne Buddel voll Rum! Versoffen und beim Deubel ist die ganze Crew. Jo ho ho und ne Buddel voll Rum!” Wer kennt es nicht aus seiner Jugendzeit, das Lied des kleinen Schiffsjungen Jim Hawkins? Der Song zieht sich als Leitmotiv durch das ganze Stück und setzt auch den kräftigen Schlussakzent, nachdem sich – natürlich – alle Wirrungen aufgelöst haben und einer glücklichen Heimfahrt von der Schatzinsel nichts mehr im Wege steht.

Es ist auch gleich nach dem Gold der Rum, der das Denken der Seeräuber umnebelt und deshalb steht der begehrte Fusel in vielfältiger Form, im Fass, im Ballon, in der Flasche und im Glas, auf der Bühne herum. Mit ebenso einfachen, aber wirkungsvollen Mitteln haben die Bühnenbildner die Illusion der tropischen Schatzinsel auf die Bühne gezaubert.

 
Und natürlich entfaltet der Rum auch schon beim Beginn der Handlung seine Wirkung. Käpt’n Billy Bones segnet in der Kneipe von Jim Hawkins’ Mutter das Zeitliche und hinterlässt die Karte, die Auskunft gibt über den legendären Schatz des berüchtigten Piraten. Hinter diesem Dokument werden ab sofort alle her sein.
Aber dem kleinen Helden, Schiffsjunge Jim Hawkins (frisch und unbekümmert von Frieder Horstmann gespielt), seinen Freunden Doktor Livesey (Carolin Härtter) und Richter Trelawney (Isabel Härtter) und dem rechtschaffenen Käpt‘n Smollett (Hanna Girsule) gelingt es, die üblen Absichten der Freibeuter und ihres zwielichtigen Anführers Long John Silver (Rosalia Zeising). Schließlich wird für eine erfolgreiche Heimkehr unter Segeln jede Hand gebraucht und man muss sich arrangieren.


 

Nach der Pause, auf der Schatzinsel, nimmt die Handlung richtig Fahrt auf. Die Ereignisse überschlagen sich . Aber in das Geschehen greift nun auch Ben Gunn (Contantin Geiger) ein, der vor drei Jahren auf der Insel ausgesetzt worden ist und sich in der Zwischenzeit nur von Ziegenfleisch und Beeren ernährt hat.
Mit sichtlicher Spielfreude und drastischer Mimik lechzt er nach Abwechslung: „Ihr habt nicht zufällig ein Stückchen Käse dabei?“ Und als Verbündeter von Jim Hawkins bringt er dynamisch und omnipräsent wie ein Irrwisch die Seeräuber fast allein zur Strecke...

 
Veronika Kirsch und Stefan Birkenmaier, zu Recht von ihrem Ensemble am Schluss gefeiert, haben ihr Team zu einer beachtlichen Gesamtleistung geführt; dies zeigte auch der dankbare und anhaltende Schlussapplaus.

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