Adventskonzert

Am Sonntag, 4. 12. fand in der Kirche St. Josef in Birkendorf das traditionelle Advents- Konzert statt. Die ganze Schulgemeinde stand zwei Tage nach dem tragischen Unfalltod einer Mitschülerin noch unter Schock. Trotzdem gelang den jungen MusikerInnen ein besinnlicher musikalischer Auftritt.

Zum Adventskonzert des Pestalozzi-Gymnasiums am 2. Adventsonntag in der vollbesetzten Kirche St. Josef in Birkendorf, begrüßte die Pastoralreferentin der Kirche, Frau Brüggemann, die Zuhörer. Seit vielen Jahren schon ist es Tradition, dass sich die Konzertgemeinde zu einer besinnlichen musikalischen Stunde zusammenfindet, an der sich alle erfreuen. Und doch, so Frau Brüggemann, ist dieses Jahr alles anders als sonst.Frau Sabine Imlau, die Schulleiterin des Pestalozzi-Gymnasiums, musste die traurige Nachricht mitteilen, dass die 19-jährige Schülerin Marina Blättchen aus der Jahrgangstufe J2 vergangenen Freitag bei einem tragischen Verkehrsunfall ums Leben kam.
In ihrer Ansprache sprach Frau Imlau davon, dass Musik unsere Seele berührt, dass Musik verbindet und dass deshalb das Pestalozzi-Gymnasium das Adventskonzert nicht abgesagt hat.Anstelle des gemeinsamen Liedes „Macht hoch die Tür“, spielte Annette Huber ein besinnliches Orgelstück.Die jüngsten Sängerinnen und Sänger, der Chor der Klassen 5 und 6, unter der Leitung von Annette Huber, musizierten zusammen mit dem Instrumentalensemble, geleitet von Gunda Herzog, das Musical „Luzi hat was gegen Weihnachten“, von Jörg Ehni und Uli Führe.
Das Musical erzählt die Weihnachtsgeschichte auf eigene Art: Außer den bekannten Protagonisten gibt es kleine Teufelchen, die versuchen, die Geburt des Jesuskindes zu verhindern, bis etliche Teufelchen aber rebellieren und dem Oberteufelchen die Gefolgschaft versagen und die Weihnachtsgeschichte mit dem Song „Dies ist die heilige Nacht der Geburt“ zum guten Ende gebracht werden kann.
Das szenische Spiel der Sprecher, der Chor - besonders beim fetzigen „Teufelsdreck-Rock“ - und die sehr sicheren jungen Gesangsolisten, sowie das Instrumentalensemble, wirkten bei diesem gut eingeübten Stück, unter der aufmerksamen Leitung von Annette Huber, sehr präzise zusammen.
Imposant der Auftritt des Mittelstufenchores: Sehr viele Sängerinnen und Sänger haben sich zusammengefunden, die Mädchen mit verschieden farbigen Schals, die Jungen mit roten Krawatten.Die sehr anspruchsvoll von Luigi di Ghisallo arrangierten Spirituals wurden vom Chor auswendig und voller Konzentration vorgetragen. Vom eher lyrischen „Were you there when they crucified my Lord”, über das schwungvolle “Swing low, sweet Chariot” bis zum rhythmischen Knaller “Give me that old time religion”, mit Fingersnipping, war musikalisch von Zwei- bis Mehrstimmigkeit alles geboten
Die beiden Chorleiter Christine Wetzel und Martin Remke haben hier einen Chor geformt, der einen homogenen und für diese Altersgruppe erstaunlich vollen Chorklang, mit gut geführten Stimmen und wohlklingenden Höhen entfaltet. Beim Konzert dirigierte Christine Wetzel exakt und einfühlsam, Martin Remke begleitete am Klavier.
Unter dem Eindruck des tragischen Unglücks hat der Oberstufenchor – ganz in Schwarz – sein Programm verkürzt.Vom englischen Komponisten Benjamin Britten erklangen 3 Teile aus „A Ceremony of Carols“.Bei der „Precession“ (Einzug) schritt der Chor singend sinngemäß vom hinteren Teil der Kirche nach vorne. Diese eindrucksvolle Choreographie wirkte umso mehr, weil das Stück vom Komponisten eher schlicht im Stile der Gregorianik komponiert ist.
Beim 2. Teil konnte der Chor seinen vollen 4-stimmigen Chorklang entwickeln – sehr erfreulich, dass immer mehr junge Männer mitsingen – und dies im Wechsel mit der Gesangsolistin Eva Zalenga, die sehr sicher und klangschön bis in große Höhen ihre schöne Sopranstimme erklingen ließ.Auch hier war der Schlussteil „This little Babe“ schnell, rhythmisch aufregend, mit hämmernder Achtelbegleitung – am Klavier Berhard Bentz – den der Chor sicher und bravourös meisterte, von seinem Chorleiter Thomas Dilger sicher und mitreißend dirigiert.
Am Schluss sang die ganze Konzertgemeinde „O Heiland reiß die Himmel auf“. Frau Imlau bedankte sich bei allen Akteuren, insbesondere auch bei den Musiklehrern für ihre Arbeit und brachte zum Ausdruck, dass diese Stunde tröstlich war und gut getan hat.

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